Am deutschen Aktienmarkt überwogen am Dienstag die positiven Vorzeichen. Ein enttäuschender ZEW-Index wirkte sich nicht auf das Kursgeschehen aus. Der Konjunkturindikator sackte im August von zuvor 41,8 auf 19,2 Punkte ab. Die Konsensschätzung hatte auf einen geringeren Rückgang auf 29,0 Zähler gelautet. Stützend für die Anlegerstimmung wirkte eine geringer als erwartete Erzeugerpreisinflation in den USA. Der DAX kletterte um 0,48 Prozent auf 17.812 Punkte. MDAX und TecDAX verbesserten sich um 0,70 respektive 0,38 Prozent. In den drei genannten Indizes gab es 56 Gewinner und 42 Verlierer. Das Aufwärtsvolumen lag bei 63 Prozent. Der Volatilitätsindex VDAX sank um 1,04 Punkte auf 16,94 Zähler und hat sich damit seit dem Intraday-Peak vom 5. August bereits mehr als halbiert. Stärkste Sektoren waren Einzelhandel (+1,47%) und Software (+1,07%). Am schwächsten tendierten Banken (-0,31%) und Automobilwerte (-0,10%). Siemens Energy zog an der DAX-Spitze nachrichtenlos um 1,94 Prozent an. Die rote Laterne im Leitindex hielt ebenfalls ohne Nachrichten Sartorius mit einem Minus von 1,70 Prozent. Die Aktie von HelloFresh sprang im MDAX nach der Vorlage von Geschäftszahlen um 19,30 Prozent. Der Kochboxenversender konnte die Markterwartungen für das zweite Quartal übertreffen und bestätigte seine Jahresziele. Evotec haussierte vor den heute anstehenden Zahlen um 10,20 Prozent. Hier beflügelte die Meldung über Zahlungen aus einer Kooperation mit Bristol-Myers Squibb.

An der Wall Street rückte der Dow Jones Industrial um 1,04 Prozent auf ein 7-Tages-Hoch bei 39.766 Punkten vor. Der technologielastige Nasdaq 100 haussierte um 2,51 Prozent auf 19.006 Zähler. 79 Prozent der Werte an der NYSE konnten zulegen. Das Aufwärtsvolumen betrug ebenfalls 79 Prozent. 85 neuen 52-Wochen-Hochs standen 35 Tiefs gegenüber. Der US-Dollar wertete gegenüber allen anderen Hauptwährungen ab. EUR/USD stieg gegen Ende des New Yorker Handels um 0,58 Prozent auf 1,0999 USD. Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries sank um sechs Basispunkte auf 3,85 Prozent. Gold notierte an der Comex behauptet bei 2.506 USD. WTI-Öl verbilligte sich nach einer Senkung der Schätzung für die globale Ölnachfrage im kommenden Jahr seitens der IEA um 2,02 Prozent auf 78,44 USD.

Die asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich heute früh ganz überwiegend von der freundlichen Seite. Der MSCI Asia Pacific Index handelte 0,49 Prozent fester bei 178,69 Punkten. Der Nikkei 225 (+0,58%) in Tokio wurde nur temporär von der Meldung belastet, dass der japanische Premier Fumio Kishida nicht für eine zweite Amtszeit als Führer der LDP-Partei auf der nächsten Wahl im September kandidieren wird. Die neuseeländische Notenbank RBNZ senkte überraschend ihren Leitzins Cash Rate um 25 Basispunkte auf 5,25 Prozent. Der Kiwi-Dollar reagierte mit einem kräftigen Rückgang, zumal laut Gouverneur Orr sogar ein 50-Basispunkte-Schritt diskutiert worden war. Der Aktienindex NZX 50 (+1,69%) handelte deutlich fester. Der S&P Future notierte zuletzt kaum verändert. Für den DAX wird gemäß der vorbörslichen Indikation (17.877) ein Handelsstart im Plus erwartet.

Heute richtet sich der Blick von der Makroseite auf die US-Verbraucherpreisdaten für den Juli. Unternehmensseitig gibt es Geschäftszahlen unter anderem von E.ON, RWE, UBS und Vestas Wind. Rheinmetall meldete gestern Abend die Übernahme des US-Fahrzeugspezialisten Loc Performance für 950 Millionen USD.