Die Anleger am deutschen Aktienmarkt zeigten sich zum Wochenausklang in Kauflaune. Rückenwind lieferte eine taubenhafte Rede von Fed-Chef Jerome Powell, die eine erste Leitzinssenkung seitens der US-Notenbank auf der Sitzung am 18. September nahelegt. Der DAX kletterte um 0,76 Prozent auf 18.633 Punkte. MDAX und TecDAX rückten um 0,92 respektive 0,16 Prozent vor. In den drei Indizes gab es 82 Gewinner und 14 Verlierer. Das Aufwärtsvolumen betrug satte 94 Prozent. Der Volatilitätsindex VDAX sank um 0,86 Punkte auf 14,06 Zähler. Mit Blick auf die Sektorenindizes waren Einzelhandelswerte (+1,66%) und Versicherungstitel (+1,32%) am stärksten gesucht. Abwärts in der Sektorenbetrachtung ging es lediglich mit Medienwerten (-0,73%) und Softwaretiteln (-0,43%). Siemens Energy (+2,71%) belegte nachrichtenlos die DAX-Spitze. Porsche AG (-0,74%) bildete ebenfalls ohne Nachrichten das Schlusslicht im Leitindex. Im MDAX haussierte Hugo Boss um 5,15 Prozent auf ein Mehrwochenhoch und überwand dabei die 50-Tage-Linie. Einem Medienbericht zufolge möchte der zweitgrößte Aktionär des Unternehmens Frasers seine Beteiligung aufstocken.

An der Wall Street verabschiedete sich der Dow 1,14 Prozent fester bei 41.175 Punkten aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq 100 verbesserte sich um 1,18 Prozent auf 19.721 Zähler. 87 Prozent der Werte an der NYSE schlossen im Plus. Das Aufwärtsvolumen lag bei 91 Prozent. Es gab 294 neue 52-Wochen-Hochs und lediglich sechs Tiefs. Der US-Dollar wertete gegenüber allen anderen Hauptwährungen ab. EUR/USD stieg gegen Ende des New Yorker Handels um 0,73 Prozent auf 1,1193 USD. Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries sank um fünf Basispunkte auf 3,80 Prozent. Gold verteuerte sich an der Comex um 118 Prozent auf 2.546 USD. Der Preis für WTI-Öl zog um 2,49 Prozent auf 74,83 USD an.

Die asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich heute früh uneinheitlich. Der MSCI Asia Pacific Index handelte 0,19 Prozent fester bei 185,82 Punkten. Vor allem Kommunikationsdienstleister und Energiewerte waren gesucht. Sehr schwach tendierte der Nikkei 225 (-0,92%) in Tokio belastet vom festen Yen, während der Hang Seng (+0,73%) in Hongkong durch Stärke auffiel. Die chinesische Notenbank PBoC ließ wie überwiegend erwartet ihren MLF-Leitzins unverändert. Brent-Öl verteuerte sich mit gestiegenen geopolitischen Spannungen nach einem Angriff Israels im Süden Libanons um 53 Cent auf 79,55 USD. Der S&P Future notierte zuletzt kaum verändert. Für den DAX wird gemäß der vorbörslichen Indikation (18.588) ein Handelsstart im Minus erwartet.

Heute richtet sich der Blick von der Makroseite zunächst auf den Ifo-Geschäftsklimaindex für den August. Experten erwarten im Schnitt den vierten Rückgang in Folge auf 86,0 Punkte nach zuvor 87,0 Punkten. Am Nachmittag könnten sich Impulse vom Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ergeben. Unternehmensseitig gibt es Geschäftszahlen unter anderem von PDD Holdings. Die Börse in London bleibt feiertagsbedingt geschlossen.